Ausstellung der Künstlerin Jankiman,
Lesung und Gespräch mit Jabbar Abdullah
11:00 bis 13:00 Uhr
Theater der Keller, Köln
Umgeben von den Bildern der syrischen Künstlerin Jankiman, liest Jabbar Abdullah Auszüge aus seinem Erstlingswerk „Rakka am Rhein“. Er gibt einen Einblick in das Gesellschaftssystem, in dem er aufgewachsen ist, berichtet über die Zeiten unter dem Assad-Regime, vom Beginn der Revolution, von der Herrschaft des IS und seiner Flucht nach Deutschland.
Das große Anliegen Jabbar Abdullahs ist es, den interkulturellen Austausch zu ermöglichen und einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, so dass Syrer – und in Zukunft auch andere neuangekommene Migranten – sich in Kunst und Wort ausdrücken und so Teil einer neuen (transkulturellen) zukünftigen Gesellschaft werden können.
Abdullah flüchtete 2014 aus Syrien, studierte in Ägypten und lebt seit 2014 in Köln. Er arbeitet als Archäologe mit der Ausrichtung „Römer“ auch im Römisch-Germanischen Museum.
Jankiman lebt in Köln. Sie studierte Grafik, Grafikdesign und Malerei in Syrien und Deutschland. In ihren Bildern, die sie u.a. mit Hoch- und Tiefdruckgrafik gestaltet, setzt sie sich in erster Linie mit dem Leid der Menschen im Krieg auseinander .
Theater der Keller
Kleingedankstraße 6
50677 Köln
www.theater-der-keller.de
Eine Demokratie – die solche ‚Freunde‘ hat wie den ExBP Gauck hat – muss sich nicht über die völkischen Hetzer wundern!
Herr Gauck ist der Meinung – dass das selbsternannte ‚alternative‘ Sammelbecken der versammelten antidemokratischen Hetzer keine Nazis seien!
Dazu gehört nicht nur eine hohe pastorale Duldungsschwelle und eine missverstandene Toleranz - sondern eine völlige Blindheit auf dem rechten Auge und eine komplette Taubheit bei tendenziösen Thesen!
Denn seit dem ersten Parteitag in Stuttgart – wo dieser Haufen die sogenannte ‚links-grün-vesiffte-68er Republik‘ umstürzen will und seit sie nach der Wahl in den Bundestag ‚zur Jagd‘ auf die demokratischen Parteien geblasen hat – ist dieser rechtsextreme Haufen von Auftritt zu Auftritt hemmungsloser geworden in ihren Umsturzplänen der Demokratie!
Ich werde den verbalen Müll hier nicht wiederholen – den die rassistischen Wahlkämpfer in Sachsen – Thüringen und Brandenburg in ihrem patriotischen Wahn abgesondert haben – und sich zu selbsternannten ‚Rettern Deutschlands‘ hochjubeln - mit unüberhörbar eindeutigen Naziparolen!
War es nicht laut genug – dass Herr Gauck die wortgleiche, nationalsozialistische Sprache überhören konnte??
Hat Herr Gauck die Bundestagsdebatten mit den unsäglichen - diffamierenden ‚Redebeiträgen‘ übersehen!?
War das alles nicht eindeutig genug – dass Herrn Gauck die faschistische Ausrichtung der ‚afd‘ nicht bemerkt hat!?
Für diejenigen – die die Hetztiraden nicht überhören oder übersehen konnten – ist diese große Akzeptanz der ‚Abgehängten‘ zu den völkischen Spaltern keine Überraschung!
Die Umsturzpläne dieses rassistischen Haufens wurden so unerträglich lange verharmlost – nicht nur von Herrn Gauck – sondern auch von der Wirtschaft und den Medien – dass sie sich nun als eine politische ‚Macht‘ brüsten können!
Es ist ein historischer Irrtum zu glauben – dass diejenigen - die Rassisten und Nazis wählen – keine Rassisten und keine Nazis sind!
Sie sind es! Und ihr Ziel ist es - die diverse, offene und plurale Demokratie abzuschaffen, wie es in den vergangenen Wahlen lauthals angekündigt wurde.
Es ist ihr erklärtes politisches Programm, die Kultur – die Medien und die Gerichtsbarkeit aus der universellen Perspektive auf nationale und völkische Interessen einzugrenzen!
Offensichtlich hat Herr Gauck das alles überhört oder er hat ein sehr großes Verständnis für rassistische Parolen!
Anders ist dieser selbstgerechte Auftritt mit einer eitlen Erklärungssuada über seine Auffassung von Freiheit und Demokratie nicht zu erklären!!
Ich empfehle ihm die Lektüre von Richard Sennett: ‚Respekt in Zeiten der Ungleichheit‘ und ‚Zusammenarbeit – Was unsere Gesellschaft zusammenhält‘
In der Umfrage vor den Wahlen am 22.9.2024 - empfanden sich in Brandenburg 67 Prozent - in Sachsen 74 und in Thüringen sogar 75 Prozent der Befragten als ‚Menschen zweiter Klasse‘!
Und dieses Gefühl produziert eines der mächtigsten Gefühle eines Menschen – nämlich Scham!
Die tief empfundene Ungleichheit ist die Kernschmelze aller Zuversicht! Denn soziale Scham steht in direktem Zusammenhang mit Identitätsverlust – Gesichtsverlust – Ohnmacht - Angst und Perspektivlosigkeit!
Und eine Politik – die über Jahrzehnte Beschämung produziert – durch zum Beispiel Ignoranz und Desinteresse – so geschehen in der sogenannten ‚Ausländerpolitik‘ der Kohlära – die den ‚Kalifen von Köln‘ überhaupt erst möglich machte. Oder die desaströse Deregulierung seit der Vereinigung plus der nahezu kolonialen Überheblichkeit der Unionsparteien ‚Sozial ist – was Arbeit schafft‘.
Machtpolitisches Gerangel auf Kosten der sozial Schwachen – hat die Zahl der Armutsgefährdeten und der tatsächlich von Armut betroffenen in einem der reichsten Länder der Welt in die Arme der Rassisten getrieben – in Ost und West!
Wer kein ‚Ich‘ fühlt in der bestehenden Umgebung sucht sich ein ‚Wir‘ – in dem er oder sie sich anerkannt fühlt!
So fing es mit der Islamisierung der türkischen Community in den Achtziger Jahren an: Zuerst sammelten sich die Schuhe der Ausgegrenzten vor kleinen ‚Teehäusern‘ – in denen sich alte und immer mehr junge Männer trafen – dann bedeckten sich die Frauen mit Kopftüchern. Und plötzlich wurden sie sichtbar! Aus Scham wurde ein neues Selbstbewusstsein durch Provokation!
Die sozial Schwachen im Osten wurden unsichtbar in doppelter Hinsicht: Zum einen hatten sie ihre DDR Identität verloren und dann auch noch ihre Arbeit und damit die Teilhabe am Neubeginn im vereinigten Deutschland. Allerdings wurde die Scham der zunächst noch kleinen Minderheit mitleidig beäugt, bis sich diese ‚abgehängte‘ Minderheit zu einem lauten Chor von Rassisten vereinte und sich als ‚Retter des Abendlandes‘ inszenierte und provozierte!
Plötzlich richtete eine völlig unkritische – voyeuristische Medienlandschaft ihre Kameras und Mikros auf sie und verschaffte ihnen Sichtbarkeit – durch die sie sich endlich gesehen und bestätigt fühlten.
Das alles hat nichts mit ‚zu vielen Flüchtlingen‘ zu tun – Herr Gauck – das alles hat vor allem mit zu wenig Interesse und politischem Willen für eine soziale Stabilität zu tun! Hören sie auf, soziale Probleme zu ethnisieren!
Ich war und bin für eine regulierte Wirtschaft und eine regulierte Zuwanderung!
Ich war und bin für eine respektvolle Balance in einem Gemeinwohlkapitalismus und für eine synchronisierende Einwanderungspolitik.
Beides wären Mittel für eine stabile Wirtschaft und eine teilhabende Bürgerschaft – die die Demokratie stärken und sie erhalten würde – durch eine neu zu definierende ‚soziale Nachhaltigkeit‘!
Die Moderne verlangt neue Wege des Dialogs zwischen den politischen Vertretern und den gesellschaftlichen Gruppen und Milieus.
Statt die kostbare Sendezeit mit den immer gleichen, tendenziösen Debatten zu verschwenden – wäre es sinnvoller – wenn wir die Talkshows mit Bürgerinnen und Bürgern und ihren Themen füllen würden – als Podium einer dynamischen Demokratie – mit direktem Einfluss auf die politischen Entscheidungen im Parlament.
Hans Jonas schrieb in ‚Prinzip Verantwortung‘: Wir wissen erst was auf dem Spiel steht, wenn es auf dem Spiel steht!
Auch wenn Herr Gauck es nicht sieht – die Politik der sogenannten ‚Alternativen‘ ist im Kern faschistisch. Ihre Sprecher sind Nazis und ihre Wähler sind es auch! Denn gemeinsam wollen sie keine freie, feministische, offene, plurale, divers bunte und soziale Demokratie!
Renan Demirkan – 24.9.24
„ZEIT der MAULBEEREN“ ist eine Initiative der Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan, deren Gründung 2017 von dem – leider 2022 – viel zu früh verstorbenen Wissenschaftler und Arzt Josef Beuth unterstützt wurde.
„ZEIT der MAULBEEREN“ bietet kostenlos Raum zum Ausruhen für finanziell bedürftige, an Krebs erkrankte Frauen.
https://www.zeit-der-maulbeeren.org/
So erschütternd das Ergebnis der Wahlen an dem letzten Wochenende war – so war das leider schon lange abzusehen! Ich sehe da nicht nur Ähnlichkeiten sondern exakt dieselben Prozesse, die auch einen 'Kalifen von Köln' in den achtziger Jahren erst möglich gemacht haben.
Denn in beiden Milieus – den Abgehängten von damals und heute – konnte der Widerstand gegen das - sie ignorierende System derart langsam und intensiv entwickeln, dass sie sich in der Jugendgeneration verwurzelt und eingewachsen hat!
Das habe ich damals schon - in der ignoranten Kohl Ära - als Gründerin und Vorstand von 'Künstler in Aktion' versucht bewusst zu machen: die Schuhe vor den verkappten Moscheen verheißen nix gutes! sagte ich
Aber die ignorante und demütigende 'Ausländerpolitik' in der Kohl Ära trieb die Menschen unbeirrt aus der demokratischen Geisteswelt raus - weil angeblich 'der Islam nicht zu uns und Europa passt' wiederholte Kohl bei jeder Gelegenheit.
So ausgegrenzt und ungewollt - abgehängt und gedemütigt - haben sich zunächst die Männer - dann aber auch deren Familien - auf der Suche nach Anerkennung - Teilhabe und Identität - bei den Imamen versammelt - den zunächst religiösen Vorbetern - die sich dann aber mehr und mehr in ideologische Vorkämpfer verwandelten.
Aber Kohls Haltung - wie die der gesamten Konservativen und Rechten war seit dem Anwerbeabkommen die selbe: ‚Die Moslems passen nicht zu uns!’ 'Sollen sie doch machen was sie wollen. Hauptsache sie stören nicht und machen ihre Arbeit!'
Diese Abwertung kulminierte dann in der größten aller Demütigungen - nämlich in Kohls Verweigerung - nach dem rassistischen Solinger Anschlag - sich vor den Särgen der 5 verbrannten Frauen zu verbeugen:
Ich mache keinen Beileidstourismus! sagte er
Schon 1988 habe ich - als Gründungs- und Vorstandsmitglied von 'Künstler in Aktion' - im Amtshaus der Bundestagspräsidentin - im Beisein von Renate Schmidt - als Vizepräsidentin - die halbe Republik eingeladen - von Bednarz bis Quadflieg - um auf den wachsenden Islamismus und Rassismus hinzuweisen.
Ich sagte damals: Die Menschen sammeln sich in der 'Religion' - das ist das Gegenteil von Demokratie - Vereinsräume füllen sich und werden zu Moscheen und die werden bleiben!
Natürlich hätte ich mir damals nie vorstellen können - dass es je ein 'Kölner Kalifat' geben würde - für das sich die türkischen Frauen wieder ‚freiwillig’ verschleierten!
Ich will sagen: die 'Afd' konnte derart langsam im Untergrund und in den Vereinsstuben und Hinterhöfen der Besorgten und Verletzten wachsen - dass sich bereits stabile Milieus gebildet haben, die sich ganz unmissverständlich zu einem undemokratischen und ausgrenzenden Denken bekennen! Weil sie selbst sich ausgegrenzt fühlen und es ja auch tatsächlich von der Politik wurden! Und ihre Hetze betrifft schon längst nicht mehr 'nur die Ausländer' - es betrifft die Feministinnen - die Schwulen und Lesben und sogar die 'Behinderten'.
Jedoch hat die Demokratie eine verfassungsmäßige Pflicht - sich zu schützen! Deshalb müssen alle nichtdemokratischen und umstürzlerischen Organisationen verboten werden! Noch gilt der erste Artikel!!
Denn Hetze ist keine Meinung - auf die der Hetzende ein Recht hat. Hetze ist Gewalt - physische - psychische - kulturelle und mentale! Weil ihr Ziel die Eliminierung des Unterschieds will!
Die jungen Erstwähler konnten in den letzten 15 Jahren erleben - wie 'das Rassistische' zum Mainstream wurde!
Angefangen von den 'Rettern des Abendlandes' bis zu denen - die ungestört zur 'Jagd' auf die Demokratie und die DemokratInnen geblasen haben!
Dass die Presse das alles ungefiltert und unkritisch in die Gesellschaft weitergegeben hat, verstehe ich bis heute nicht!
Die jetzigen jungen Menschen sind bereits eine Generation - die nicht nur keine Berührungsängste hat mit faschistoiden Ideen hat, sie ist bereits eine - die mit einer tendenziösen Sprache den Diskurs mitbestimmt und sich mit Hetze in Strukturen etabliert hat!
Was ich in den Achtzigern in der türkischen Migranten-Community beobachtet habe - und auch als Künstlerin immer wieder thematisiert habe in meinen Programmen: 'aber es kamen Menschen' - 'Worte - Geschichten und Lieder' - beobachte ich schon seit Jahren in dem unterschiedlichen Diskurs über Demokratie zwischen Ost und West - und auch europaweit!
Deshalb habe ich nach dem Brexit checkpoint: demokratie! e.V. gegründet - und mache Debatten - habe eine Anthologie über die 'Demokratie der Moderne' herausgegeben - schreibe Artikel - mache Workshops - die ich filmisch festgehalten habe: 'Räume für Träume'
Aber der wachsende Rassismus ist nur noch mit dem massivsten Mittel der Demokratie zu stoppen:
Mit dem Verbot der parlamentarischen Arme der Rassisten wie der 'Afd' und dem Verbot der völkischen 'Vaterlands-Blut und Boden-Vereine'.
Ich habe statistisch gesehen noch 14 Sommer - und ich will mir keinen davon von den rassistischen Trommlern verdüstern lassen!
Ich glaube mit jeder Zelle meines Seins daran - dass diese, menschenverachtende Gesinnung bleiben wird und sich in den gesellschaftlichen Strukturen festhaken wird - wenn wir nicht radikal dagegen vorgehen!
Die Konservativen haben zu lange mit dem Rechtsaußen kokettiert und sie hoffähig gemacht - wie es in Polen und Ungarn passierte und grad in Italien passiert ist - und leider auch in Schweden und Dänemark
So wie aus gläubigen Moslems - Fundamentalisten wurden und sogar Mörder - die geblieben sind und sich ständig vermehren!
So werden die Rassisten die Demokratie aushöhlen - zerlegen und auflösen und sie bis zur Unkenntlichkeit entstellen - wie es alle tyrannischen Systeme getan haben - angefangen von Erdogan - Netanjahu bis Orban.
Deshalb und aus tausend Gründen der Conditio Humana müssen die faschistischen Organisationen und Vereine in Deutschland verboten werden!
Renan Demirkan – Vorstand Checkpoint:Demokratie! e.V. - Gastdozentin im Wintersemester an der Leuphana Uni über 'Soziale Nachhaltigkeit' – am 4.9.2
Ein sozialer Staat HILFT nicht nur – wenn Du nicht weiterkommst!
Ein sozialer Staat SORGT VOR ALLEM dafür - dass Du in WÜRDE WEITERKOMMST!
Und das geht nur GEMEINSAM - Hand in Hand mit allen Demokratinnen und Demokraten!
Zur Erinnerung: Art 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Ein sozialer Staat braucht die Mitarbeit aller Mitglieder: Er braucht eine solidarische Wirtschaft und die Balance der Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger: Er muss Chancengleichheit in der Bildung sicherstellen und sich verbürgen für Schutz und Fürsorge der Kranken im Gesundheitswesen und haften für eine würdevolle und umfassende Betreuung in der Pflege!
Der erste Artikel garantiert die gleichberechtigte Augenhöhe aller Geschlechter und Kulturen von der Geburt bis zum Tod!
Renan Demirkan 30.05.2024
26.05.2024